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Magazin für Theologie und Ästhetik

Februar 2006

Liebe Leserinnen und Leser,

das aktuelle Heft des Magazins für Theologie und Ästhetik beschäftigt sich mit einer kulturgeschichtlichen Fragestellung, nämlich dem Verhältnis von Mystik und Ästhetik. Immer wieder war zumindest am Rande verschiedener Aufsätze im Magazin dieses Verhältnis reflektiert oder in Buchbesprechungen angesprochen worden (Heft 2 - Heft 8 - Heft 17 - Heft 34). Die bereits im zweiten Heft angesprochene grundsätzliche Frage, ob das, was im Mittelalter noch als religiöse Erfahrung unter dem Begriff der Mystik beschrieben wurde, heute unter den Begriffen der Ästhetik Gestalt und Einsicht findet, soll im vorliegenden Heft noch einal konzentriert erörtert werden. Dazu zeichnet das Heft eine Art Gedächtnisspur nach, nämlich von den ersten Überlegungen zur Mystik in der Kunst über die These einer Filiation der Mystik in Kunst und Religion bis hin zur Überlegung einer Aufhebung der Mystik in die Ästhetik. Wer populärkulturell der Spur des Mystischen nachgeht, stößt entwder auf eine ziemlich flache Esoterik, die mit den ursprünglichen Ideen der Mystik nichts mehr zu tun hat oder er landet in den Fantasy-Welten. Veritabel erörtert wird die Mystik noch im deutschen Feuilleton, hier aber mit einer spezifischen Konzentration auf die jüdische und islamische Mystik. In der Kunst der Gegenwart, so wie sie sich auf den aktuellen Ausstellungen und Messen präsentiert, spielt die Mystik als Thema so gut wie keine Rolle. Hier ist es eher zu einer Re-Sozialisierung des Ästhetischen bzw. zum freien Spiel gekommen.

Unter den ARTIKELN dieses Heftes finden Sie einen Aufsatz von unserem Mitarbeiter Jörg Herrmann über das Verhältnis von mystischer und ästhetischer Erfahrung. Horst Schwebel thematisiert die Bildverweigerung im Bild und das Thema Mystik in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Michael Girke hat mit Klaus Theweleit ein Gespräch über die aktuelle Katastrophenfaszination geführt.

Unter den REVIEWS finden Sie eine Filbesprechung von Sonja Toepfer über "The Village"und eine Buchbesprechung von Andreas Mertin zur neuen Buchreihe Wikipress.

Die MARGINALIEN führen den Rundgang durch virtuelle Räume fort, der in Heft 36 begonnen wurde. Darüber hinaus gibt es Stellungnahmen zu verschiedenen Themen.

In der Rubrik SPOTLIGHT finden Sie das WEBLOG, die vertrauten Kolumnen zu Videoclips und zu interessanten Internetadressen von Andreas Mertin und eine Ausstellungsvorstellung von Karin Wendt.