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Blick zurück nach vorn

Horst Schwebel

Der erste Text Öflinger Thesen. Zur Verteidigung der autonomen Kunst in der Kirche stammt aus dem Heft "Unbequeme Kunst - unbequeme Autonomie. Erster Bericht zum 'Modell Öflingen'" herausgegeben von Paul Gräb, Wehr Öflingen 1980.

Der zweite Text Wahrheit der Kunst - Wahrheit des Evangeliums. Einer Anregung Eberhard Jüngels folgend und widersprechend stammt aus dem Buch "Kirche und moderne Kunst. Eine aktuelle Dokumentation", herausgegeben von Andreas Mertun und Horst Schwebel, Frankfurt 1988


Der erste Text stammt aus einer Zeit, in der der Gedanke der Anerkennung der Autonomie der Kunst in der Kirche noch nicht durchgesetzt war. Kann es einen Bereich der Lebenswelt geben, der im Kontext der Kirche zur Geltung kommt und dennoch eigengesetzlich geregelt wird? Die Frage gab seinerzeit Anlass zu heftigen Auseinandersetzungen. Im Kern taucht diese Frage in der Gegenwart erneut wieder auf, indem - bei formaler Anerkenntnis der Autonomie der Künste - nun nach der funktionalen Anpassung gefragt wird.

Der zweite Text setzt sich mit der theologischen Frage auseinander, ob letztlich die Theologie gegenüber der Kunst nicht das letzte Wort haben muss, insofern alles unter einem eschatologischen Vorbehalt steht. Oder kann der Kunst in einer bestimmten Form ein Wahrheitsanspruch zukommen, der nicht von der theologischen Wahrheit begrenzt wird? Auch diese Frage ist bis heute nicht erschöpfend beantwortet.

Artikelnachweis: https://www.theomag.de/56/hs9.htm
© Horst Schwebel, 2008