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Magazin für Theologie und Ästhetik


Weblog 40

Das Weblog enthält kurze weiterführende Hinweise und Kommentare aus dem Bereich von Theologie und Ästhetik, Kirche und Kunst. Wenn Sie Nachrichten und Berichte für das Weblog haben, schicken Sie diese mit maximal 8 Zeilen an weblog@theomag.de

 

Sigmar Polke gestaltet Fenster des Großmünsters in Zürich

[03.05.2006]
Sigmar Polke darf die Fenster des Großmünsters in Zürich gestalten. In einem Wettbewerb stach der Künstler unter anderem die Schweizer Sylvie Defraoui und Christoph Rütimann aus. Der gelernte Glasmaler will abstrakte Motive wählen und sich dabei an den von Giacometti gestalteten Chorfenstern anlehnen. Die romanische Kirche, die als Ausgangspunkt für die Reformation in der Schweiz gilt, hatte bisher weitgehend auf schmückende Elemente verzichtet.
[dradio]

Popetown

[27.04.2006]
Hamburg (ots) - Der Streit um die MTV-Cartoonserie "Popetown" gründet nach Ansicht des Medienexperten Jo Groebel auf einer "massiven Kluft zwischen den Generationen". "Die ältere Generation kennt die MTV-Kultur in der Regel nicht, empört sich aber über vermeintliche Geschmacklosigkeiten", schreibt der Direktor des Deutschen Digital Instituts in einem Beitrag für die Zeitschrift "TV Movie". Die Jüngeren hielten die Serie um den Cartoon-Papst zwar für eine bösartige, keinesfalls aber entwürdigende Form der Satire. Sie seien es gewohnt, dass in Shows alles auf die Schippe genommen werde, auch die eigenen Pop-Idole. Die Kritiker der Serie sollten sich nach Ansicht Groebels mehr mit der Jugendkultur beschäftigen und darüber nachdenken, ob "Popetown" wirklich schädlich sei. "Sie wissen sicher, dass sie mit dieser Diskussion der Serie zu großer Aufmerksamkeit und Erfolg verhelfen", gibt der Medienexperte zu bedenken. Dennoch brauche man kritische Stimmen, denn nur so könne die Fernsehkultur weiterentwickelt werden. Der Comic-Papst hat für heftige Proteste der Kirche gesorgt. Sie hat bisher vergeblich eine Absetzung gefordert und will nun rechtlich gegen "Popetown" vorgehen. MTV-Programmchef Elmar Giglinger hatte betont, in Deutschland herrsche Pressefreiheit und kontroverse Serien müssten erlaubt sein. MTV will am 3. Mai zunächst eine Folge der Serie senden. Erfolgreiche Proteste gab es in England. Hier zog die BBC den Cartoon zurück, obwohl man bereits 3,5 Millionen Euro in die Serie investiert hatte. Bislang lief "Popetown" nur in Neuseeland, hier jedoch mit großem Erfolg und einem Marktanteil von 25 Prozent bei den 15- bis 29-Jährigen.
["TV Movie"]

Jonathan Meese - mama johnny

[18.04.2006]
Jonathan Meese (geb. 1971) gehört zur Elite der jüngeren deutschen Künstler, die derzeit international höchste Anerkennung findet. Er wuchs in der Nähe von Hamburg auf, wo er bis 1998 an der Hochschule für Bildende Künste studierte. Nach Auftritten in Tokio und der Turbine Hall der Londoner Tate Modern im Februar diesen Jahres präsentiert er nun die erste große Ausstellung in seiner Heimatstadt.
Mit insgesamt 150 Gemälden, Skulpturen, fotografischen und installativen Arbeiten ist die Schau in den Deichtorhallen gleichzeitig die erste umfassende Werkübersicht von Jonathan Meese in Deutschland. Ausstellung Jonathan Meese, Deichtorhallen Hamburg,  30.4.-3.9.2006
[Red.]

Louise Bourgeois: La famille

[18.04.2006]
Die Angst, nicht als Junge, sondern als unerwünschtes Mädchen auf die Welt gekommen zu sein, die Angst, nicht gebraucht zu werden, die Angst, im konfliktreichen Leben der Eltern als bloße Schachfigur zu dienen, die Angst schließlich, als Ehefrau, Mutter und Künstlerin zu versagen: LOUISE BOURGEOIS, 1911 in Paris geboren, hat im Verlauf ihrer nun siebzig Jahre währenden Karriere die Familie in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Die Kunsthalle präsentiert in einer thematischen Retrospektive 20 Gemälde, mehr als 60 Zeichnungen, mehrere Mappenwerke und 35 Skulpturen der großen Künstlerin aus der Zeit von 1936 bis 2005. Ausstellung Kunsthalle Bielefeld 12.3.-5.6 . 2006
[Red.]

Michael Wesely. Begegnung mit Caspar David Friedrich

[1.4.2006]
Noch bis zum 7. Mai zeigt der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin im Caspar David Friedrich-Saal der Alten Nationalgalerie drei großformatige Farbfotografien von Michael Wesely. Vergleicht man die Fotografien mit Friedrichs Landschaften ist deutlich zu sehen, wie sehr Friedrich an den Farbstimmungen der sich in der Horizontlinie schneidenden waagerechten Flächen interessiert war. Die von der Kamera festgehaltenen "natürlichen" Farben bestätigen den Blick von Caspar David Friedrich auf eine frappierende Weise. Besonders deutlich wird dies in den weiten Landschaften, die den Horizont als ungestörte Linie zwischen Himmel und Erde metaphorisch aufgreifen.
[Staatliche Museen zu Berlin]