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Magazin für Theologie und Ästhetik


"Destroy the icons"!

Zur Renaissance des politischen Ikonoklasmus

Andreas Mertin

Der Sturz der Ikone(n)

Als der Kunsthistoriker Martin Warnke vor gut 25 Jahren schrieb, Bildersturm habe heute Bedeutung nur noch auf dem Niveau der politischen Praxis von Entwicklungsländern[1], konnte er nicht ahnen, dass die führenden Kriegsmächte dieser Welt den politisch motivierten Ikonoklasmus zu einem zentralen Moment ihrer Kriegsführung machen würden, ja dass Bildersturm generell eine Renaissance erfahren würde.

Konnte man bei der berüchtigten Sprengung der 53 und 56 Meter hohen, aus dem 5./6.Jahrhundert stammenden Buddha-Statuen bei Bamian im März 2001 durch die Taliban noch mit dem Argument einer unterentwickelten politischen und pseudo-religiösen Praxis arbeiten, so ist spätestens seit der Vorbereitung und Durchführung des zweiten Golfkrieges deutlich geworden, dass politischer Ikonoklasmus - und darunter verstehe ich einen von oben inszenierten Bildersturm im Gegensatz zum Bildersturm als Ausdruck der Empörung eines Volkes[2] - zu einem wichtigen und keinesfalls beiläufigen inszenatorischen Instrumentarium der Alliierten wurde. Und das bezieht sich weniger auf den Krieg der Bilder, der der zweite Golfkrieg wie auch schon der erste war, sondern es bezieht sich auf die ganz konkrete Praxis des Bildersturms. Geradezu systematisch haben die Alliierten Bildersturm betrieben oder betreiben lassen.

Die ersten Bilderstürme, die im Rahmen des zweiten Golfkrieges im Fernsehen präsentiert wurden, hatten noch keinen ikonischen Wert oder zumindest nicht den Wert, den später der Sturz der großen Statue in Bagdad bekommen sollte. Zunächst einmal hatte man ja gleich zu Beginn des Krieges auf ausreichend ikonisches Material[3] gehofft, das vom Jubel der befreiten Massen in Basra und anderen eroberten Städten im Süden Iraks Auskunft geben sollte. Diese Hoffnung, von der man öffentlich als einer realistischen Erwartung schon im Vorfeld des Krieges gesprochen hatte, wurde aus leicht nachvollziehbaren Gründen enttäuscht.

Es sollte fast drei Wochen dauern, bis man entsprechendes ikonisches Material vor die Linse bekam, erst mussten die Luxus-Paläste Saddam Husseins erobert und seine Statuen gezielt gestürzt werden. Das Interessante der ersten im Fernsehen dokumentierten Bilderstürme wie etwa des Ikonen-Sturzes von Kerbala war zunächst, dass es kein Live-Akt war, jedenfalls nicht für das "ganz normale" Fernsehpublikum, das nicht rund um die Uhr CNN oder einen vergleichbaren Sender mit seinem Bilderstrom schaut. Vielmehr wurde der Sturz der Statue im Nachhinein zu einem symbolisch-ikonoklastischen Akt erhoben, insofern man aus der Fülle der Bilder für die abendliche Berichterstattung einige signifikante aussuchen musste.

Und dazu zählte eben auch jene erste und häufig wiederholte Bilderfolge, bei der sich der ausgestreckte Arm einer Saddam-Hussein-Statue spektakulär in den Boden bohrte, nachdem ein Panzer sie vom Sockel gezogen hatte. Jene Bilderfolge gab des Urbild aller späteren ikonoklastischen Inszenierungen ab, die sich im Rahmen des Krieges zunehmend wiederholten. Dieser erste Säulensturz hatte im Rahmen der Gesamtinszenierung nur den Nachteil, dass er für die Weltöffentlichkeit nicht "live" war und das man nicht im Entferntesten davon ausgehen konnte, dass es sich um einen irgendwie als spontan einzustufenden gehandelt hätte.

Wesentlich dramatischer als die mediale Re-Präsentation der ersten Bilderstürme war der inszenierte Bildersturm vor dem Hotel Palästina in Bagdad. Hier konnte man einen politischen Bildersturm mit quasi beobachtbaren Regieanweisungen verfolgen.

Zunächst einmal war es ja kein Zufall, dass dieser Bildersturm sich vor den Augen der versammelten Weltpresse vollzog und es war auch klar, dass er sofort von allen Fernsehstationen weltweit als "symbolischer" Sturz einer Ikone begriffen werden würde. Das implizite Problem für die Amerikaner wird aus jener hoch ästhetisierten Aufnahme deutlich, die den erfreuten US-Panzerfahrer mit der Zigarre zeigt. Noch ist Saddam Hussein überall als Schatten und damit vor allem in den Köpfen symbolisch präsent. Niemand weiß, ob er noch lebt oder nicht, wo er sich aufhält und was er zu tun gedenkt.

Zur Beendigung einer Kriegshandlung muss man aber den Diktator stürzen. Hier gelten - wenn auch in Umkehrung der Verhältnisse - die gleichen Regeln wie im Mittelalter bei den zwei Körpern des Königs.[4] So wie seinerzeit zur Aufrechterhaltung der Macht des Königs eine wächserne Figur das nach dem Tod entstandene Macht-Vakuum ausfüllte, so musste nun anhand einer Statue das Macht-Ende eines Diktators herbeigeführt werden. Es handelte sich also um eine politisch geradezu archaische Geste.

Zur Rekonstruktion der Situation

Wie die deutschen Reporter vor Ort berichten, sei lange vor dem Eintreffen der amerikanischen Panzer eine Art Orientierungslosigkeit und ein Machtvakuum entstanden. Irakische Jugendliche seien aufgetaucht, von denen die Journalisten nicht zu sagen wussten, ob sie die Situation für Plünderungen und Überfälle ausnutzen wollten oder ob sie schon die Vorboten des Zusammenbruchs des Systems waren. Dann erscheinen die amerikanischen Panzer und sichern den Platz vor dem Hotel und im Blickfeld der Kameras. Und jetzt erst versuchen einige irakische Jugendliche, ob in ohnmächtiger Wut oder in vorauseilendem Gehorsam sei dahingestellt, die Hussein-Statue zu zerstören. Auch sie, das wird aus vielen anderen Details des Tages deutlich, zielen ebenso wie auf die Wahrnehmung der eintreffenden US-Militärs auch schon auf die Kameras der versammelten Fernsehanstalten. Diesen Jugendlichen gelingt aber nicht mehr, als ein paar Kratzer am Sockel des Diktators anzubringen.ach einer längeren Zeit vergeblicher Versuche greift einer der Panzer geradezu das vorgeprägte Bild aus Basra auf und schiebt sich vor die Statue. Ein amerikanischer Soldat klettert zur Statue hinauf, legt ihr eine Kette um den Hals und bedeckt den Kopf der Statue mit der amerikanischen Flagge. Das ist - wie der kommentierende Reporter sofort anmerkt - ein inszenatorischer Fehler. Auf diese Weise erscheinen die amerikanischen Soldaten als Vertreter einer Besatzungsmacht, welche die Pax Americana in den Irak tragen.

In kürzester Zeit wird dieser Fehler der Inszenierung korrigiert. Der Soldat tauscht die amerikanische Flagge gegen eine irakische Flagge aus. Es gehört zu den Auffälligkeiten dieses Tages, dass nur die kritische Berichterstattung dieses Bild noch einmal aufgreift. In der Bilderfolge etwa der New York Times wird dieses doch eher entlarvende Bild, das zugleich viel besser zur Mentalität dieses Krieges und seiner Kriegsführung passt, ausgespart. Die Bilder werden der Kriegsrhetorik angepasst. Und diese lautet: Befreiung des irakischen Volkes und eben nicht: Verbreitung der Pax Americana.

Trotzdem bleibt das Bild des die irakische Flagge tragenden Diktators von höchster Ambivalenz. Während das Bild, das den Kopf des Diktators mit der US-amerikanischen Flagge verhüllt, als Demütigung des irakischen Volkes gelesen werden kann und vermutlich auch muss, beinhaltet das zweite Bild immerhin eine enge symbolische Verknüpfung von Diktator und Volk. Das wird deutlich, als die Statue gestürzt werden soll.

Denn würde man sie jetzt stürzen, würde man natürlich auch die irakische Flagge mit dem Diktator auf dem Boden im Staub landen lassen. Dieser Eindruck musste aber unbedingt vermieden werden. Also klettert der amerikanische Soldat ein drittes Mal auf die Statue des Diktators und entfernt die Flagge. Und erst jetzt kann jener Akt des Bildersturzes vollzogen werden, der von Anfang an Zielpunkt der Aktivitäten war. Der Panzer setzt zurück und reißt die Figur vom Sockel.

Aber es ist nun beileibe nicht so, wie es Sonja Zekri in der Süddeutschen Zeitung beschrieben hat: "Wie in der zerfallenden Sowjetunion, als die Lenins fielen wie die Dominosteine und die hohlen Eisenkolosse zum Sinnbild für das wankende Imperium wurden, wird uns der verbogene Saddam als finale Figur einer selten gewordenen Variante der Machtentfaltung im Gedächtnis bleiben ... Die Iraker haben nicht gewartet, bis gesicherte Nachrichten vom Tod des Tyrannen eintrafen - oder auch nur von einem seiner Doppelgänger. Nach dem Sturz seiner Bilder ist das Schicksal des echten Hussein besiegelt, besser noch: Es ist gleichgültig geworden."[5] Das ist vielleicht das Bild, das die Alliierten der fernsehschauenden Welt vermitteln wollten, aber es entspricht keinesfalls dem Ablauf des Geschehens vor Ort. Der Sturz der Statue mochte vielleicht die amerikanische Seele, nicht aber das irakische Volk zu befrieden.

Diese Aussage wird auch nicht dadurch dementiert, dass sich anschließend einige Iraker wie wild auf den Kopf der Statue stürzen und ihn mit diversen Gegenständen traktieren. Diese Szenen waren in ihrer Archaik nur schwer zu ertragen, weil die symbolische Ebene von einer Urbild-Abbild-Gleichstellung abgelöst wird: Wie dem Abbild so soll es auch dem Urbild ergehen. Hier sind wir auf der Ebene des Schicksals des toten US-Soldaten, der seinerzeit durch die Straßen von Somalia geschleift wurde.

Die mediale Präsentation des Bildersturms

ARD und ZDF hatten während der Vorbereitung des ikonoklastischen Aktes Live-Schaltungen zu ihren Korrespondenten vor Ort. Sie kommentierten das Geschehen in all seiner Ambivalenz relativ treffend. Das Interessante war ja, dass man vom ersten Augenblick an wusste, was nun geschehen würde und geschehen musste, und dass man es fast wie einen sportiven Ablauf wahrnahm. Wie schnell und wie effizient würde es gelingen, die Statue zu stürzen? Nachdem sich der Bildersturm aber verzögerte, wollte die ARD umschalten auf eine Einspielung der "Karriere" des Diktators Saddam Hussein. Das wurde aber zunächst unterbunden, weil, wie man explizit zu verstehen gab, in diesem Moment eine Ikone dieses Krieges hergestellt wurde. Daher brachte man den Beitrag über Hussein in einer kleinen Bildeinblendung, während man im Großbild der Herstellung einer Ikone vom Sturz einer Ikone entgegenfieberte. Man pokerte sozusagen auf das Bild des Krieges während man einen Blick auf die Realität wie in die Werkstatt eines Ikonenmalers warf. Und erst mit dem Sturz der Statue und ihrer abschließenden allegorischen Interpretation konnte sich die Berichterstattung wieder dem eigentlichen Geschen zuwenden.

Die mediale Re-Präsentation des Bildersturms

Wer dann am 9. April abends die Tagesthemen schaute, konnte den nächsten Akt der Ikonoklasmus-Show sehen. Die Re-Präsentation des Bildersturms vom Nachmittag wurde nun zum symbolischen Ausdruck der Befreiung Bagdads und des Sturzes des Diktators Saddam Hussein stilisiert. Eine offensichtliche Fotomontage prangte während der einleitenden Berichterstattung hinter Ulrich Wickert. Offensichtlich ist diese Fotomontage insofern, als im Moment des Sturzes der Hussein-Statue niemand in die Kamera gejubelt hat, wie es das Bild hinter Wickert insinuiert. Vielmehr war die ganze Aufmerksamkeit der Statue zugewandt. Das Bild selbst wird zur politischen Aussage, es ist nicht mehr symbolisch, sondern hat eine simple Botschaft an die Welt: der Diktator wird gestürzt und sein Volk jubelt. Und als ob diese Botschaft für den normalen Fernsehzuschauer nicht verständlich genug wäre, setzte die Redaktion mit der folgenden Bildeinblendung noch einen drauf. Diesmal zeigte sie die Statue im Fadenkreuz, ganz so, als ob sie das eigentliche Ziel dieses Krieges gewesen wäre. So viel Ersatzhandlung sieht man im deutschen Fernsehen selten.

Destroying the icons

Letztlich muss aber nicht die Tatsache, dass Iraker Statuen von Saddam Hussein stürzten oder seine Bilder vernichteten, verbrannten oder in den Staub zogen, einen nachdenklich machen. Das irakische Volk hat in seinem Leiden unter dem Diktator in den vergangenen Jahrzehnten alles Recht der Welt dazu.

Was bedenkenswert ist, ist der Umstand, dass bei fast allen dargestellten Bilderstürmen die kriegsführenden Mächte, die sich doch so viel auf ihre zivilisatorischen Errungenschaften zugute halten, die Initiatoren bzw. Antreiber waren. "Destroying the Icons" - diesen Titel gab die New York Times am 10. April expressis verbis einer exklusiven Bilderfolge, die sich ganz affirmativ mit dem politischen Ikonoklasmus in diesem Krieg beschäftigte.

Was begründete die Lust der Kriegsherren am Zerstören der Bilder des Feindes? Es ist ja mehr als der vereinzelte Übergriff eines Soldaten, der hier zu beobachten ist. Vor dem Hotel Palästina in Bagdad wurde deutlich, dass es ein gezielt inszenierter Akt war. Konnten sie ernsthaft von der Vorstellung ausgehen, dass der Diktator Saddam Hussein von der Zerstörung seiner Abbilder getroffen werden würde? Einige Journalisten haben dies während ihrer Berichterstattung vertreten. Die Zerstörung der Statuen und Bilder würde Saddam Hussein treffen. Das offenbart ein Bildverständnis, das wirklich archaisch ist, und von dem niemand geglaubt hätte, das es unter vernünftigen Menschen noch vertreten wird. Denn es muss unterstellen, dass es eine wie auch immer geartete Beziehung zwischen Urbild und Abbild gibt. Und will man das Urbild treffen, kann man auf das Abbild zielen. [So muss jedenfalls der Panzerfahrer gedacht haben, der am 10. April ein Loch in den Genitalbereich einer Saddam-Hussein-Statue geschossen hat.]

Auf eine geradezu beängstigende Weise würden sich die Alliierten so dem bildmagischen Denken ihrer alten Feinde, der Taliban und der sie bejubelnden Massen in diversen arabischen Staaten, angleichen. Das Verbrennen von Puppen und Flaggen oder das Zerstören von Buddha-Statuen ist vom Sturz der Hussein-Statue in ikonoklastischer Perspektive kaum zu unterscheiden. Jedes Mal geht es darum, mit dem Bild den Gegner zu treffen und zu verletzen bzw. symbolisch zu töten.

In effigie - Zur Analogie des Symbolischen

Darüber hinaus kann man die Frage stellen, ob es nicht auch zutreffend ist, das Bild des Ikonensturzes von Bagdad als Antwort auf einen anderen Ikonensturz zu lesen ist: die Zerstörung der New Yorker Twintower am 11. September. Es gibt durchaus Gründe, eine derartige Querverbindung für plausibel zu halten. In beiden Fällen ging es natürlich um die Verletzung und den Sturz von Ikonen. In beiden Fällen ging es um eine Art von Ersatzhandlung. Da man den Gegner an sich nicht treffen konnte, sollten Symbole vernichtet und zerstört werden. Der Angriff auf die Twintower ging über das Symbolische weit hinaus insofern der Tod von Tausenden von Menschen in Kauf genommen wurde. Allerdings hatten die Attentäter mit einem derartigen Ergebnis ihrer Aktion kaum gerechnet. Ihnen ging es zunächst und vor allem um die symbolische Aktion, ein Attentat im Herzen Amerikas. In effigie (im Bild) sollte der Feind gedemütigt werden. In Bagdad sollte der arabische Superman destruiert werden, der sich wie der us-amerikanische mit perfekten Kopien seiner selbst und lebensgroßen Statuen umgibt.[6]

Erschreckend bleibt die Reduktion des Politischen auf das Symbolische. Mit der Macht der Bilder wollen beide Seiten ihre Massen führen und lenken. Ob daher, wie zu Beginn des zweiten Golfkrieges vermutet wurde, durch die Unwahrhaftigkeit der Inszenierungen die Glaubwürdigkeit der Bilder an sich unterminiert wurde, darf bezweifelt werden.

Anmerkungen
  1. Martin Warnke (Hg.): Bildersturm. Die Zerstörung des Kunstwerks. Frankfurt1977, S. 8.
  2. In diesem Sinne war der nach der Wende einsetzende Bildersturm ein Bildersturm von unten, denn er war nicht inszeniert, sondern von der Empörung weiter Teile der betroffenen Bevölkerung getragen.
  3. Als ikonisches Material bezeichne ich solche Medienbilder, die öffentlichen Erinnerungswert haben, in denen sich Einstellungen und Situationen verdichten. Diese können sich zufällig ergeben oder auch gezielt produziert werden.
  4. Vgl. dazu Ernst Kantorowicz: Die zwei Körper des Königs. Eine Studie zur politischen Theologie des Mittelalters. München 1990; sowie Carlo Ginzburg: "Repräsentation - das Wort, die Vorstellung, der Gegenstand". Freibeuter 53, 1992, S. 3-23.
  5. SZ vom 10.04.2003
  6. Wer weitere Analogien des Symbolischen aufspüren will, sei daher auf Umberto Ecos "Reise ins Reich der Hyperrealität" verwiesen, eine 25 Jahre alte Essay-Folge über Amerika. Der dort zu findende Abschnitt "Die Festungen der Einsamkeit" beschreibt den us-amerikanischen Comic-Helden Superman, der nun überraschende Parallelen zu Saddam Hussein aufweist. "Dieser Superman hat von Zeit zu Zeit das Bedürfnis, sich mit seinen Erinnerungen zurückzuziehen, und dann fliegt er ins unwegsame Gebirge, wo tief im Felsen, bewehrt durch ein riesiges Stahltor, seine 'Festung der Einsamkeit' liegt. Dort hält er sich seine Roboter, treue Kopien seiner selbst und Wunderwerke der elektronischen Technik, die er von Mal zu Mal in die Welt aussendet, um sich auf diese Weise einen berechtigten Wunsch nach Ubiquität zu erfüllen. Und diese Roboter sind unglaublich, denn sie wirken absolut 'echt', es sind nicht mechanische Blech- und Plexiglasmännchen, die schnarrend und piepsend daherkommen, sondern perfekte 'Kopien' des Menschen mit Haut und Haaren, Stimme, Bewegungen und Entscheidungsvermögen." Umberto Eco: Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. München/Wien 1985, S. 35ff.

© Andreas Mertin 2003
Magazin für Theologie und Ästhetik 23/2003
https://www.theomag.de/23/am90.htm