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Magazin für Theologie und Ästhetik


Editorial



Liebe Leserinnen und Leser,

Kunst in der Gegenwart nimmt Positionen ein in der Wahl eines bestimmten Mediums und in Reflexion auf dessen Kunst-Geschichte. Die alten Kunstlandschaften sind verschwunden, wir bewegen uns in den Brachlandschaften der Moderne, Mischterrain zwischen Kunst und Kultur, lebendig durch das Nebeneinander künstlerischer Nischen, den Mix verschiedener Lebensarten und deren Prägung über die unterschiedlichen Medien.

Künstler der Gegenwart beziehen vor allem Position durch das Maß der Bedeutung, das sie dem außerästhetischen Kontext, der Kultur ihrer Gesellschaft, zusprechen. Nach einer Ästhetisierung des Ethischen kann man seit den 90ern die umgekehrte Tendenz einer Ethisierung des Ästhetischen beobachten. Positionell ist ein Kunstwerk heute durch die Aktualität der Themenstellung, durch die Reichweite der Überschneidung zu anderen Lebenswelten und durch den Grad der Anverwandlung an außerästhetische Phänomene.

Für die Beschreibung von gegenwärtigen Resozialisierungstendenzen in der Kunst schlägt Karin Wendt den Begriff des Cross-cutting vor. Die künstlerischen und theoretischen Beiträge in diesem Heft zeigen unterschiedliche Möglichkeiten einer Verhältnisbestimmung von Kunst und Gesellschaft der letzten Jahrzehnte auf. Mit der Zusammenstellung der Kunstpositionen verfolgen wir die Idee des media-jamming: Künstler aus unterschiedlichen Sparten treten zusammen auf, unser Ziel ist nicht das Sampling von Ansätzen, sondern das Zusammenspiel autonomer Künstler, das Magazin als temporäre Bühne für eine Momentaufnahme aus der aktuellen Szene von Installation, Malerei und Videokunst. Unplugged im Netz die Künstler: Thom Barth - Nicola Stäglich - Björn Melhus, vorgestellt von Gerhard Mack - Karin Wendt - Andreas Mertin. In der Rubrik Reviews finden Sie Besprechungen weiterer künstlerischer Positionen, zum Teil in größeren Ausstellungszusammenhängen.

In den Marginalien reflektiert Frauke A. Kurbacher die Bedeutung des Namens bei Hans Blumenberg. In einem Nachtrag zum Heft 10 des Magazins für Theologie und Ästhetik (Musik und Religion) stellt Gesine Kleinschmit den Choreographen William Forsythe und das Ballett Frankfurt vor.

Unter den Spotlights finden Sie wie gewohnt Vorstellungen von Videoclips, Kinofilmen und Netzauftritten.

Wir wünschen den Leserinnen und Lesern eine erkenntnisreiche Lektüre dieses Heftes!


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