Das Abendmahl in der Kunst

Eine visuelle Reise - 2. Von Giotto bis Leonardo

Andreas Mertin

Wenn man den Beginn der freien Kunst auf die Zeit um 1300 datiert, dann sind Giotto di Bondone und seine Kollegen die ersten, die sich dem Thema Abendmahl als selbstbewusste künstlerische Subjekte nähern. Wir kommen nun in die Zeit der Blüte der Abendmahlsdarstellungen, nahezu jeder Künstler mit Rang und Namen akzentuiert das Thema auf seine spezifische Weise. Das bedeutet aber auch, dass nicht immer das Abendmahl als Thema selbst im Vordergrund steht, sondern oft eben auch ganz andere Akzente in den Vordergrund treten.

Giotto - 1304

Bei Giotto ist dies unverkennbar der Raum, der zum ersten Mal in der Kunstgeschichte eine besondere Rolle spielt. Es ist ja das eine, ob man nur eine Gruppe am Tisch sieht:

... oder ob diese Gruppe andererseits in einem Raum, ja in ein ganzes Haus gesetzt und inszeniert wurde. Erkennbar experimentiert Giotto hier mit der Dreidimensionalität, aber schon hier lässt sich eine Grundahnung dessen verspüren, was später unter dem Titel „Räumlich glaubet der Mensch ...“ diskutiert wird.[1] Mit dem Raum kommt eine öffentliche Dimension hinzu.

Vom Mahlgeschehen selbst bekommen wir in diesem ersten Entwurf des Abendmahlsgeschehens durch Giotto wenig mit. Der Tisch bleibt unserem Blick verschlossen, wir ahnen ein paar Details, mehr nicht. Identifizieren können wir neben Jesus und seinem Lieblingsjünger vor allem Petrus. Und wir erkennen Judas an der Geste, mit der er zeitgleich mit Jesus seine Hand in die Schüssel taucht. Während bei allen anderen der Nimbus deutlich ausgeprägt ist, ist er bei Judas etwas verwaschen, vielleicht aber auch gar nicht intendiert. Die Kommunikation der Jünger untereinander scheint paarweise zu funktionieren, anders als auf den früheren Bildern scheinen sie nicht auf Jesu Worte zu reagieren.

Giotto – 1306

In ganz anderen Dimensionen bewegen wir uns auf diesem Tafelbild von Giotto aus der Alten Pinakothek in München. Es ist nur 48x46 cm groß und vermutlich Teil eines Altarretabels mit Szenen aus dem Leben Jesu. Wieder führt der Blick auf den Rücken vier Jüngern dazu, dass wir nicht viel vom Abendmahlsgeschehen mitbekommen, es ist mehr ein privater Raum, der hier abgebildet wird. Erkennbar bleibt die Szene zwischen Jesus und Judas. Interessanter ist der Jünger im Bildvordergrund, der ganz von Jesus abgewendet aus dem Weinkelch trinkt. Es wirkt, als habe sich Giotto ein reales Essen unter Freunden zum Vorbild seines Werkes genommen und nicht eine auf Christus zentrierte, den Glaubensakt der Eucharistie in den Vordergrund stellende Darstellung gesucht. Trotzdem bleibt Giotto hier eher byzantinischen Traditionen verbunden und wagt zumindest in diesem Bild nicht den großen Aufbruch in der Gestaltung des Themas.

Duccio – 1310

Giottos sienesischer Zeitgenosse Duccio operiert anders. Zunächst ordnet er das Thema Abendmahl stärker und akzentuierter als seine Vorgänger der Fußwaschung zu. Abendmahl und Fußwaschung finden im selben Raum statt. Die theologische Dramatik von Erniedrigung und Erhöhung ergibt sich hier aus der Größe der handelnden Personen.

Beim Abendmahl ist Duccio das Setting des Tisches wichtiger als der Raum, weshalb er die Szene aus einer höheren Perspektive etwas verzerrt wiedergibt und der Raum fast verschwindet. Auf dem Tisch sehen wir im Zentrum ein Lamm in der Schüssel liegen, dazu Brot und Wein, diverse Schüsseln zum Eintauchen und wieder die Messer, die hier aber stärker den konkreten Charakter einer abendlichen Mahlzeit betonen.

Alle Jünger Jesu schauen hoch konzentriert auf Christus bzw. sind seiner zentralen Geste zugewandt. Man spürt geradezu physisch die Spannung, die alle erfasst hat, als Jesus den Verrat durch einen der Jünger angekündigt hat. Jeder Jünger reagiert dabei anders, manche halten mit ihren Gesten ein, anderer erheben abwehrend die Hand, wiederum andere deuten auf Judas. Abgesehen davon, dass Judas kein Brot oder kein Glas in der Hand hat, unterscheidet er sich eigentlich nicht von den anderen Jüngern. Allein aus der Dramatik der Gestik lebt dieses Bild und wird sein Bildgegenstand ersichtlich. Das Abendmahl als Gedächtnismahl spielt hier noch keine Rolle.

Taddeo Gaddi – 1335-1340

Dieses Detail einer Abendmahlsdarstellung stammt von einem Kleiderschrank vermutlich von Taddeo Gaddi aus der Florentiner Kirche Santa Croce, war aber wohl zuvor Ausstattungsstück einer Sakristei. Bemerkenswert ist das Stück, weil Judas schon im Aufbruch ist, während Jesus ihm noch das Brot reicht, weshalb ein anderer Jünger ihn festzuhalten sucht. Damit bekommt das Geschehen Züge eines Passionsspiels.

Berühmter aber ist das letzte Abendmahl dieses Künstlers, das er für das Refektorium des Klosters von Santa Croce gemalt hat, ein Fresko, das bei der Jahrhundertflut in Florenz 1966 leider stark beschädigt wurde.

Auch dieses Werk muss im Bildkontext wahrgenommen werden. Es öffnet einerseits den Bildraum zu den in diesem Raum sitzenden Mönchen, die so quasi am Letzten Abendmahl des Herrn teilnahmen.

Andererseits öffnet es den Blick nach oben zum übergreifenden Geschehen der Kreuzigung Christi im Stil eines Baums des Lebens.

Das Abendmahl selbst wird nun nicht mehr an einem runden, nach vorne hin offenen Tisch dargestellt, sondern theaterartig als extrem breiter Tisch (man vergleich ihn einmal mit dem kleinen Raum bei Duccio). Völlig vereinzelt Judas sitzt an der offenen Seite des Tisches. Extremer geht der Kontrast kaum – dies ist von vorneherein ein Ausgrenzungsmahl. Und diese Form der Ausgrenzung des Judas, die ja die Spannung, die bei Duccio unter den Jüngern auftritt, völlig vernachlässigt, wird in der Folge immer beliebter, bis schließlich Leonardo da Vinci radikal mit ihr bricht.

Lorenzo Monaco – 1400

Bei Lorenzo Monaco scheint es bei gleichem Bildaufbau gar nicht mehr um das ein gemeinsames Mahl, sondern nur noch um den Verrat des Judas zu gehen. Der gesamte Tisch ist leergeräumt, nur ein Kelch, ein Laib Brot und einige Messer in der Hand von Jüngern sind übrig geblieben, ohne dass man wüsste, wofür die Jünger denn die Messer gebrauchen könnten.

Stefano di Antonio Vanni – 1434

Von Stefano di Antonio Vannis Abendmahlsdarstellung gab es lange Zeit nur unzureichende Abbildungen, dabei ist es eine der interessantesten Kompositionen des Abendmahls vor Leo­nardo da Vinci. Jetzt aber gibt es zumindest in den Wikimedia Commons einige hochauflösende Bilder, die gute Detailstudien ermöglichen. Das Abendmahl befindet sich im früheren Refektorium des Klosters der Kirche Sant'Andrea a Cercina, etwa 15 Kilometer von Florenz entfernt. Es zeichnet sich – bei aller formalen Nähe zu den beiden vorigen Bildern – durch eine Fülle von Varianten aus. Zum einen sind nun alle Jünger mit Namen versehen. Das kann man als Indiz eines historischen Traditionsabbruchs deuten, d.h. dass den Mönchen die Identifizierung der einzelnen Jünger nicht mehr leicht fiel. So aber konnte jeder einzelne Jünger sofort erkannt werden. Dann wird durch den Reichtum der Tischdekoration einiges von den Mahlgewohnheiten der damaligen Zeit kenntlich.

Es gehört offenbar nun zu den Gewohnheiten der örtlichen Mönche, neben dem Wein immer auch Wasser zu trinken, weshalb den Weinkaraffen jeweils Wasserkaraffen zugeordnet sind. Das Lamm wird nicht mehr als Ganzes auf dem Tisch im Zentrum vor Christus (und damit als symbolisches Opferlamm) platziert, sondern ist bereits filetiert und über den Tisch verteilt. In regelmäßigen Abständen findet sich Obst auf dem Tisch, der zugleich eine ganz merkwürdige Konstruktion ist, denn man weiß nicht, wodurch er wirklich getragen wird. Wenn Judas nicht weitere Tischbeine verdeckt, können die gezeigten Tischbeine die Last kaum tragen. Die Weingläser sind zwar gefüllt, aber noch nicht geleert, wir befinden uns demnach scheinbar am Anfang des Mahls. Dass dies nicht so ist, erkennen wir erst später an anderen Details.

Zuvor aber schauen wir uns Judas an. Er sitzt vor dem Tisch, schaut direkt und durchaus selbstbewusst auf Jesus und taucht mit der rechten Hand ein Stück Brot in die vor ihm stehende Schüssel. Anders als alle anderen Jünger ist er mit einem schwarzen Nimbus versehen. Erstmalig in unserer Bilderserie wird Judas hier mit dem für ihn später so typischen Geldbeutel dargestellt.

Das Auffälligste an diesem Abendmahl aber sind die Tiere am Fuße des Abendmahlstisches. Bisher waren solche geradezu anekdotischen Details für ein so wichtiges Thema wie das Abendmahl und den Verrat des Judas nicht üblich. Die Tiere (insbesondere die Hunde) werden später noch besondere Symbolträger in der Abendmahlsszenerie werden.

Hier aber scheinen sie eher Lokalkolorit zu sein. Vielleicht hatte das Kloster viele Katzen und Hunde, die auch durch das Refektorium liefen und der Künstler stellte so eine Beziehung zwischen dem Leben der Mönche und dem letzten Mahl Jesu her. Wir wissen es nicht. Erkennbar liegt der Darstellung aber die konkrete Beobachtung von tierischem Verhalten zugrunde. Zugleich zeigt die Gestaltung aber auch, dass das Mahl schon fortgeschritten sein muss (sozusagen beim zweiten oder dritten Gang), denn die Jünger haben den Tieren schon einige Knochen und Obstschalen zugeworfen.

Das Abendmahl, so viel können wir festhalten, spiegelt das Leben und die Alltagswelt der Mönche und wird quasi unmittelbar inkulturiert.

Zwischenbemerkung

Erkennbar findet in und rund um Florenz in dieser Zeit zwischen den Künstlern und den Theologen eine intensive Diskussion um die Darstellung des Abendmahles statt. Alle bisher in diesem Abschnitt erwähnten Künstler standen in direktem Kontakt zur Florentiner Kunstszene. Und auch die folgenden Kunstwerke können als direkte künstlerische Debattenbeiträge zum Abendmahl gewertet werden.

Fra Angelico – 1438/42

Eine Tradition, die im Osten schon seit dem 6. Jahrhundert sich beobachten lässt, und die unserem Abendmahl, wie wir es heute immer noch feiern vielleicht am nächsten kommt, ist die so genannte Apostelkommunion. Dabei reicht normalerweise Christus am Altar den vor ihm in gebückter Haltung erscheinenden Jüngern Brot und Wein. Im vorliegenden Fall verknüpft Fra Angelico die Apostelkommunion formal mit der Gestaltung des Letzten Abendmahles. Einerseits sitzen einige Jünger wie beim Letzten Mahl Jesu an einem Tisch, andererseits knien einige Jünger und Maria und Jesus teilt Wein und Hostien aus.

Andrea del Castagno - 1447

Das ist sicher das „coolste“ Abendmahl in Florenz. Entstanden ist es für das Refektorium des Benediktinerinnenklosters Sant’Apollonia. [Nebenbei bemerkt: Das Kloster ist im vielbesuchten Florenz immer noch ein Geheimtipp. Hier kann man ohne große Besucherströme Kunst studieren!] Die Kühle des Bildhintergrunds überträgt sich auf das Bildgeschehen. Die Figuren werden einerseits realistisch geschildert, anderseits in einen hochherrschaftlichen Kontext gesetzt.

Domenico und David Ghirlandaio – 1476

30 Kilometer südlich von Florenz liegt die Abbazia di San Michele Arcangelo a Passignano. Dort findet sich ein Abendmahl von Domenico Ghirlandaio, das unter der Assistenz seines Bruders David entstanden ist. Von seinen wenig später entstandenen Bildlösungen ist hier noch wenig zu spüren, eher zeigt sich der Einfluss von Andrea del Castagno.

Domenico Ghirlandaio – 1480 Ognissanti

Das ist dann bei dem wenige Jahre später für das Refektorium des Klosters der Kirche Ognissanti im Zentrum von Florenz entstandenen Abendmahl ganz anders. Das Fresko ist 4x8 Meter groß, so dass die Figuren anderthalbfache Lebensgröße haben. Wir finden hier zwar alle Details, die wir auch aus den bisherigen Darstellungen kennen (Frontstellung des Judas, Geldbeutel, Messer in der Hand des Petrus, Weinkaraffen neben Glaskaraffen, Obst auf dem Tisch), aber Ghirlandaio hat das Geschehen in einen Naturgarten versetzt, so dass die Fasane den Tafelnden geradezu auf den Teller zu fliegen scheinen. Hier ist vermutlich eine Anspielung auf das Paradies zu erkennen.

Domenico Ghirlandaio – 1482 San Marco

Die zwei Jahre später entstandene Darstellung für das Refektorium in San Marco variiert nur gering, die Figuren sind freilich etwas starrer, der Garten im Hintergrund formalisierter. Ghirlandaio hat zudem eine Katze neben Judas hinzugefügt, die den Betrachter anblickt.

Pietro Perugino – 1495

Es scheint, also ob die Künstler sich in der Darstellung des Abendmahls erschöpft hätten so dass sie eher die Kontexte änderten. So kombiniert Pietro Perugino sein Abendmahl im Refektorium des ehemaligen Klosters Sant'Onofrio in Florenz mit der Darstellung des sich anschließenden Ringens Jesu im Garten Gethsemane: Lass diesen Kelch an mir vorüber gehen.

Leonardo da Vinci - 1497

Über Leonardos Abendmahl ist schon – zu – viel geschrieben worden.[2] Bis in die Gegenwart bestimmt seine Bildlösung zum Abendmahl das visuelle Gedächtnis der Menschen. Wenn Werbetreibende oder heutige Künstler auf das Thema zurückgreifen, dann basieren ihre Konzepte nahezu ausschließlich auf dem berühmten Mailänder Bild.

Es reicht dann schon eine bestimmte Figurenkonstellation, um die Erinnerung an Leonardo wachzurufen, am revolutionärsten vielleicht bei dieser Inszenierung zur Fernsehserie Dr. House [die auch deshalb so spannend ist, weil wir uns Judas hier zwingend als den Patienten auf dem Operationstisch vorstellen müssen – durchaus auch ein produktiver theologischer Beitrag zum Thema.] Radikal ist Leonardo nicht nur in der perspektivischen Raumkonstruktion, sondern auch im Verzicht, Judas als Verräter in den Vordergrund zu stellen. Inzwischen ist sein Werk trotz Restaurierung stark verblasst, so dass eine Kopie von Giampietrino aus dem Jahr 1520 einen besseren Eindruck vermittelt.

Andrea del Sarto – 1511

Wie stark das Bild von Leonardo schon auf die Zeitgenossen gewirkt hat, lässt sich an Andrea del Sartos Abendmahl in San Salvi in Florenz erkennen, „dem letzten Glied in der Reihe der monumentalen Darstellungen dieses Themas auf Florentiner Boden. Einerseits wirkt Leonardo vorbildlich: Im Anschneiden des Bildraumes durch die Realarchitektur, in der Eingliederung des Judas in die Jüngergruppe hinter dem Tisch, in der Geometrisierung der auf diese Weise gegen die anderen Figuren abgesetzten Gestalt Christi, in der Anordnung des Tischtuches, im Verzicht auf die Hufeisenform des Tisches, schließlich in einzelnen Figurenerfindungen.“[3] Gleichzeitig orientiert er sich aber auch an seinen Florentiner Kollegen und ist weniger kühn als Leonardo. Raffinesse im engeren Sinne kann man ihm nicht nachsagen. Wie seine Kollegen stellt er einen Konterxt für das Abendmahl in seiner Gestaltung her, aber anstelle eines Gartens (wie bei Ghirlandaio) macht er aus der Szene eine Art Schaubühne, bei der zwei Diener von den oberen Bereichen des Hauses das Geschehen im Abendmahlssaal interessiert verfolgen.

Franciabigio - 1514

Obwohl Francesco Giudici, genannt Franciabigio, mit Andrea del Sarto befreundet war und mit ihm auch zusammengearbeitet hat, verzichtet er bei seinem Abendmahl im ehemaligen Kloster San Giovanni della Calza in Florenz auf die Leonardosche Bildlösung der Eingliederung des Judas. Stattdessen platziert er ihn wieder vor dem Tisch, dramatisiert sogar dessen Auftritt: Judas ist (empört?) aufgesprungen, sein Hocker kippt um. Allerdings kümmert sich keiner der Tischgesellschaft mehr um ihn, sowohl Jesus wie alle anderen Jünger haben sich von ihm abgewandt und scheinen nun anderes zu erörtern. Judas ist für sie nicht mehr Teil der Gruppe.

Aber die Kontextualisierung durch Franciabigio ist bemerkenswert Diurch das geöffnete Fenster des Abendmahlssaales blicken wir auf die Außenwelt, die durchaus dem entspricht, was der Betrachter sehen würde, wenn er in Florenz vor die Tür des Klosters treten würde. Damit inkulturiert der Künstler das Geschehen explizit in die Florentiner Umwelt.

-> Hier geht es weiter zu den Abendmahlsbildern von Riemenschneider bis Tintoretto

Anmerkungen

[1]    Vgl. Mertin, Andreas (2003): Und räumlich glaubet der Mensch. Der Glaube und seine Räume. In: Klie, Thomas (Hg.): Der Religion Raum geben. Kirchenpädagogik und religiöses Lernen. Münster: Lit-Verl. (Grundlegungen, 3), S. 51–76.

Artikelnachweis: https://www.theomag.de/109/am604_2.htm
© Andreas Mertin, 2017