Parrot

Zur Ikonographie des Religiösen VIII

Andreas Mertin

Wir sind es als Menschen der Neuzeit und der Moderne gewohnt, der Leistung von Papageien eine pejorative Bedeutung beizumessen. Er plappert wie ein Papagei bedeutet für uns: er hat keine eigenen Gedanken, er imitiert nur und entfaltet keine Subjektivität und Kreativität. Nun ist diese herablassende Haltung zur imitatio nicht von Anfang an gegeben, es gab Zeiten, in denen der Papagei als zur Nachahmung befähigtes Tier durchaus geschätzt und gewürdigt wurde. So lange man keine Einsicht in die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge hatte, war man vermutlich ziemlich erstaunt über die Imitatio-Fähigkeiten dieser Vögel. Und selbst bis in die Gegenwart setzt sich die Debatte über ihre Intelligenzleistung fort.

In der christlichen Literatur gibt es eine Schrift, die über dieses Staunen der Menschen über den beziehungsreichen Reichtum der Natur und vor allem ihre allegorischen Möglichkeiten Auskunft gibt. Der Physiologus ist ursprünglich eine frühchristliche Deutung der Natur, die zwischen dem 2. und  dem 4. Jahrhundert geschrieben wurde. In ihrer ersten Form beschrieb sie 48 verschiedene Pflanzen, Steine und vor allem Tiere und deutete sie im Blick auf das Geschehen in Jesus Christus und versah sie zum Teil mit moralischen Anmerkungen. Dieses Werk genügte keinen wissenschaftlichen Kriterien, es war ein Stück Populärkultur.

Und so handelt es sich um Texte, die, wie Ursula Treu zu Recht schreibt, „Literatur und Kunst vielfach in der Vergangenheit beeinflusst haben, die Geschichten, die in Volkspoesie und Fabeln eingegangen sind. Vom Igel, der im Herbst Apfel und Birnen auf seine Stacheln spießt, habe ich als Kind noch erzählt bekommen. Einhorn-Apotheken (wegen der Gift abwehrenden Wirkung des Horns) gibt es heute noch, und das Einhorn findet sich im Wappen Englands. Wer hätte noch nie gesagt: «Wie der Phönix aus der Asche ...»? Und das vom Liebsten verlassene Turteltäubchen klagt noch in unseren Volksliedern.“[1]

Jedenfalls kommt in einer erweiterten Fassung aus späterer Zeit auch der Papagei vor. Und dort kann man nun lesen[2]:

(58) Vom Papagei

Der Physiologus sagt von ihm, dass es einen Vogel namens Sittich gibt, klein wie ein Rebhuhn. Es kann die Stimmen des Menschen nachahmen, er spricht auch in gleicher Weise und unterhält sich wie ein Mensch.

Der Heilige Basilius sagt: Ahme auch du, Mensch die Stimme der Apostel nach, die Gott priesen, und preise auch selbst, ahme den Wandel der Gerechten nach, damit du gewürdigt werdest, ihre lichtglänzenden Sitze zu erreichen.

Es ist schwer, genau zu datieren, wann dieser Abschnitt dem Physiologus beigefügt wurde, sicher nicht in seiner Entstehungszeit zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert, denn die in Anspruch genommene Bezugsgröße Basilius der Große lebte noch bis 379. In den bedeutenden mittelalterlichen Überlieferungen des Physiologus kommt der Abschnitt über den Papagei nicht vor. Sbordone datiert in seiner Ausgabe von 1936 die dem Basilius zugeschriebenen Ergänzungen auf das 11. und 12. Jahrhundert[3], Ursula Treu hält diese Datierung für „etwas spät“.[4] Zumindest enthält ein waldensischer Physiologus, der 1870 in der Originalhandschrift des 13. Jahrhunderts gefunden wurde,[5] auch ein Kapitel über den Papagei.[6]

Gehen wir also einmal annäherungsweise davon aus, dass kurz nach dem Jahr 1000 die Christen den Papagei nicht nur für erwähnenswert halten, sondern ihm auch einen religiösen Sinn zuschreiben, der sich auf die Nachfolge Christi bezieht. Diese wird zunächst, das Sinnbild aufgreifend, auf das Nachsprechen des Lobpreises der Apostel bezogen, dann aber darüber hinausgehend – entsprechend der mittelalterlichen Imitatio Christi Lehre – auch auf den konkreten Lebenswandel.

Mir geht es im Folgenden um die theologisch positive Aufnahme des Motivs des Papageis in der Bildenden Kunst in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts (jedenfalls habe ich kein früheres theologisch inspiriertes Beispiel gefunden). Zeitlich liegt sie noch vor der Entdeckung der Neuen Welt, die dann einen gewissen Exotismus unter den Herrschenden auslöste, sich mit Papageien geradezu einzudecken.

Jan van Eyck „Madonna mit dem Kanonikus van der Paele“

Es geht um eines der Hauptwerke der flämischen Kunst, Jan van Eycks „Madonna mit dem Kanonikus van der Paele“ aus dem Jahr 1436, heute im Groeninge-Museum von Brügge. Das Bild ist mit Öl auf Holz gemalt und 122 x 157 cm groß. Auf dem Rahmen des Bildes lesen wir:

»Dieses Werk ließ Meister Joris van der Paele, Kanonikus dieser Kirche, von dem Maler Johannes van Eyck anfertigen; und er stiftete hier im Jahre 1434 zwei Kaplaneien, zugehörig zum Chor des Herrn; das Werk wurde jedoch im Jahre 1436 vollendet.«

Es ist ein überaus symbolträchtiges und anspielungsreiches Bild. Faktisch sind wir hier Zeuge einer Vision, denn wir sehen den Kanonikus (1370-1443) vermutlich im Chor seiner Stiftskirche St. Donatian in Brügge. Das Bild würde dann die reale Raumsituation spiegeln, so dass van Paele sich vor Ort anhand des Bildes in die Vision hineindenken kann.

Auf der vom Betrachter aus gesehen linken Seite des Bildes sehen wir den heiligen Donatian (†389), den Schutzpatron der Kirche. In seiner linken Hand hält er ein Prozessionskreuz, in der Rechten sein Attribut, ein Wagenrad mit brennenden Kerzen. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Reims. Nach der Legende ist er als Kind wegen seines christlichen Glaubens in Rom in den Tiber geworfen worden und Papst Dionysius habe ein hölzernes Rad mit fünf brennenden Kerzen auf dem Fluss ausgesetzt, das dann anzeigte, wo Donatian gerettet werden konnte. Verehrt wurde Donatian aber erst, seitdem seine Reliquien nach Brügge gebracht worden waren.

Auf der rechten Seite des Bildes sehen wir den Kanonikus kniend im weißen Chor-Gewand, in der linken Hand noch ein Brevier und in der rechten Hand die Brille, mit deren Hilfe er darin gelesen hat. Der Kanonikus ist überaus realistisch gemalt, keine Beschönigungen und eine fast beklommene Haltung gegenüber dem Gegenstand seiner Vision. Nicht deutlich wird, wohin er eigentlich genau blickt, am ehesten ins Leere. Hinter ihm steht sein Namenspatron, der heilige Georg († 303), der, erkennbar an seiner Handbewegung, den Geistlichen dem Jesuskind vorstellt. Er hebt respektvoll den überdimensionierten Helm und deutet mit der anderen Hand auf den Kanonikus. Über seinen Brustpanzer spannt sich das Wort Adonai.

Die Skulpturen an den Kapitellen und am Thron verweisen auf das Heilsgeschehen in Jesus Christus. Jesus erlöst uns von der Sünde (Kain und Abel), durch die Kraft des Glaubens (Samson / Abraham/Isaak) usw.

Im Zentrum des Bildes thront im wahrsten Sinn des Wortes die Gottesmutter mit dem Christuskind. Schnell wird deutlich, dass die Perspektivenkonstruktion nicht einheitlich ist. Jan van Eyck hat das Bild in einem mehrfachen Sinne fokussiert.

Die Säulen teilen den Raum natürlich in einem erwartbaren Sinne auf: mit der Madonna im Zentrum, den Heiligen als rahmenden Figuren und dem Kanonikus als dem visionären Gesprächspartner des Christuskindes, auf den sich alle Erwartungen richten. Die Madonna ist gegenüber dem Bildmittelpunkt deutlich erhoben. Dagegen hat der den Betrachter einladende Teppich im Vordergrund eine andere Ausrichtung = ‚Botschaft‘ als die ihn tragenden Fliesen auf dem Boden. Interessanterweise bündeln sich die Fluchtlinien der Fliesen in der rechten Hand des Christuskindes, welche den Papagei hält.

In der Literatur zum Kunstwerk wird der Papagei auch als mariologisches Symbol gedeutet, weil der Dominikaner Franz von Retz entsprechende Zuordnungen in seinem Traktat Defensorium inviolatae perpetuaeque virginitatis castissimae genetricis Mariae vorgenommen hat. So schreibt Dirk de Vos zur Deutung des Papageis:

„Der Vogel, den der Jesusknabe in der Hand hält, ist ein indischer Papagei. Er wendet seinen Kopf dem Stifter zu. Schon die Antike schenkte Papageien besonderes Interesse, da es sich um sprechende Tiere handelt; den klassischen Autoren zufolge, konnte der Vogel das Wort Ave sprechen. Franciscus de Retza (gest. 1425) führte auf dieser Grundlage in seinem Traktat über die Unbeflecktheit Unserer Lieben Frau den Papagei als marianisches Symbol ein. Zugleich versinnbildlichte der Papagei als Logos (Wort) Gott selbst.“[7]

Ob Jan van Eyck davon Kenntnis gehabt hat, scheint mir mehr als zweifelhaft, wurden die zunächst handschriftlich überlieferten Werke des Dominikaners doch erst deutlich später, nämlich 1487/88 gedruckt. Auch für die Zuordnung des Papageis zu Gottvater sehe ich keinen Anhalt im vorliegenden Werk, zumal es mit der johannäischen Logoslehre kollidieren würde.

Wenn der Künstler eine subtile Anspielung auf das apostolische Glaubensbekenntnis einbringen wollte („empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria“), warum sollte er dann ausgerechnet an dieser Stelle statt einer Taube einen Papagei verwenden, der in der damaligen Zeit in keiner Weise derartig konnotiert war?

Nein, es gibt im Kontext der Entstehung des Werkes eine einleuchtende Erklärung für Konzeption und Konstruktion des Bildes von Jan van Eyck. Der Papagei symbolisiert unter Aufnahme des ihm offenkundig vertrauten Textes aus dem erweiterten Physiologus die Aufforderung an den Kanonikus, sich gemäß den Reden und dem Handeln der Apostel zu verhalten. Und in seiner Vision ist es Christus selbst, der diese symbolische Verpflichtung an ihn richtet. Hier in „seiner“ Kirche, die er im Bildhintergrund und natürlich rund um das Bild herum sieht, soll er die Imitatio Christi pflegen. Nachfolge ist das zentrale Stichwort und es wird durch den Papagei symbolisiert. Wenn man zudem bedenkt, dass van der Paele die Konzeption des Bildes zuvor mit van Eyck abgesprochen hat, dann liegt in der Wahl des Papageis auch eine Selbstverpflichtung des Auftraggebers.

Martin Schongauer: Madonna und Kind mit Papagei

Van Eyck ist nicht der einzige Künstler gewesen, der den Papagei an prominenter Stelle und mit religiöser Konnotation im Bild platziert hat. Knapp 40 Jahre später findet sich auf einem 15x10 cm großem Stich des Kupferstechers und Malers Martin Schongauer (1445-1491) ein etwas anders geartetes Motiv mit dem Christusknaben und einem Papagei.

Das Bild stammt aus der Zeit zwischen 1470 und 1475 und ordnet sich in eine längere Tradition der Darstellung der Madonna ein, bei denen Christus immer etwas in der Hand hält. Hier ist es der Papagei, der etwas begehrlich auf einen Gegenstand in der rechten Hand des Kindes blickt. Während Christus in vorgängigen Versionen dieses Bildtyps vor allem aus der flämischen Kunst noch in dem Buch, in dem Maria lesen will, blättert oder es sogar zerreißt,[8] ist er hier durch den Papagei abgelenkt.


Hans Baldung Grien (1484-1545)

Bei der Papageienmadonna von Hans Baldung Grien aus dem Jahr 1533 können wir dann tatsächlich davon ausgehen, dass die bürgerliche Tradition, sich einen Papagei zu halten, und die religiöse Symbolik miteinander kombiniert werden.

Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts stoßen wir in der deutschen Malerei auf Bilder mit Frauen und ihren Papageien. Auch bei Hans Baldung Griens Bild ist es zweifelhaft, dass hier bei den beiden Papageien eine dezidierte religiöse Bedeutung im Vordergrund steht.

Der Papagei im religiösen Bild ist möglich, wird auch noch nicht als negatives Symbol wahrgenommen, aber zunehmend anders konnotiert.

Von hier aus zieht sich dann eine Linie zu den Akt-Bildern mit Papageien-Accessoire, die über Tiepolo und Delacroix bzw. Courbet bis zu dem von Adolf Hitler geschätzten Wilhelm Hempfing reichen und im Art Deco – Rosenthal Ensemble von 1912 bzw. 1920 (Nackte Frau mit Papagei) ihre ironische Spitze und ihren Abschluss im Kitsch finden.


El Greco: Charles de Guise

Aber zurück ins 16. Jahrhundert. Auf El Grecos Bild des Charles de Guise von 1572 bin ich schon in der aktuellen Ausgabe dieses Magazins eingegangen.[9] Festzuhalten bleibt, dass hier der Papagei in einem unmittelbar religiösen Kontext auftaucht und das Tier keinesfalls negativ gewertet wird. Mag sein, dass Charles de Guise den Papagei privat hielt, aber das Bild ist natürlich programmatischer Art und wurde von ihm nach Fertigstellung auch genehmigt. Wie programmatisch die Platzierung des Papageis hier ist, wird deutlich, wenn man die Veränderung des Bildes in einem Stich post mortem betrachtet. Hier ist im Prinzip alles beim alten gelassen, nur an die Stelle des Papageis ist nun das Kruzifix getreten. Rückwirkend zeigt dieser Austausch aber auch, welche ungeheure symbolische Bedeutung der Papagei zuvor hatte. Er symbolisierte nichts weniger als den Anspruch des Charles de Guise, ein möglicher kommender Papst, ein Papabile zu sein.

Jan Steen: Die Auswirkungen der Unmäßigkeit

Abschließend sei noch ein Bild aus der Mitte des 17. Jahrhunderts benannt, in dem sich die religiöse Bedeutung des Papageis ganz verflüchtigt hat und auch die bürgerliche Konnotation als Tier zur gepflegten Unterhaltung nur noch am Rande mitschwingt. Jan Steens „Die Auswirkungen der Unmäßigkeit“ stammt aus der Zeit zwischen 1663 und 1665, ist 76x106 cm groß und findet sich heute in der National Gallery in London. Jan Steen ist erkennbar als Genremaler mit Witz und Humor ausgestattet, der das Leben des Volkes scharfsinnig und ironisch ins Bild brachte. Bis in das Sprichwörtliche ist der Maler mit seinen Bildern in der Erinnerung der Niederländer verblieben denn einen unordentlichen Haushalt nennt man bis heute einen „Jan Steen Haushalt“. Der Maler ist Moralist mit einem präzisen Blick für das menschliche Elend.

Im Zentrum des Goldenen Schnitts sehen wir eine betrunkene Hausmutter, die in sich zusammengesunken ist und der die Tonpfeife aus der Hand gleitet, während das Kohlebecken ihr Kleid anzuzünden droht. Dahinter klaut eines ihrer Kinder ihre Tasche. Rechts von ihr illustriert der Maler sein moralisches Urteil, indem er einen Knaben Rosen (= Perlen) vor die Sau werfen lässt. Das Wenige, was die Familie noch hat, verfüttern andere Kinder sinnlos an die Katze. Am rechten Bildrand amüsiert sich der Hausherr mit einem drallen Mädchen, während vorn im Bild die luxuriös gekleidete Magd den häuslichen Wein verschwendet, indem sie den Papagei damit tränkt.

Neozoon - sic transit gloria mundi

Die Geschichte des Papageis auf religiösen Gemälden ist eine wechselhafte Geschichte – die fast der des realen Vogels als Neozoon entspricht. Am Anfang ein bewundertes Tier mit der Fähigkeit den Menschen zu imitieren, dann ein Tier, das dazu dient, in Gefangenschaft die Menschen zu unterhalten und am Ende ein Tier, das dem Menschen zur Last fällt und nur noch stört bzw. für störende Eigenschaften steht. Die Halsbandsittiche, von denen in Deutschland etwa 7500 Tiere als ‚Neubürger‘ leben,[10] werden inzwischen von einigen als Bedrohung der heimischen Tierwelt angesehen und sollen gejagt oder entfernt werden.

Religiös ist mit dem Papagei heute keine Konnotation mehr verbunden, so wie allgemein die allegorische Zuweisung von Tieren zu religiösen Phänomenen an Bedeutung eingebüßt hat. Auch beim Distelfinken denken wir nicht mehr an die Kreuzigung und bei der Eidechse nicht mehr an den erlösungsbedürftigen Menschen. Religionssymbolisch ist die Sprache und die Bilderwelt säkularisiert. Nur im Witz überwintert das Verhältnis von Religion und Papagei. Verbreitet ist der Witz vom Papagei des Kölner Kardinals (aber den kann der Leser selber googlen). Besser gefällt mir die witzige Frage, mit der ich die Reflexionen über den Parrot beschließen möchte:

F: „Ist ein Papagei, der aus der Bibel zitieren kann, ein religiöser Papagei?“
A: „Nein, denn der Papagei liest die Worte so wie sie dastehen. Die wahren Gläubigen verdrehen jedoch die Worte solange, bis das rauskommt, was sie glauben wollen.“

Anmerkungen

[1]    Treu, Ursula (1998): Physiologus. Frühchristl. Tiersymbolik. 3. Aufl. Hanau: Artia-Verl., S. 132

[2]    Ich zitiere hier nach der Fassung von Treu, Ursula (1998): Physiologus. Frühchristl. Tiersymbolik. 3. Aufl. Hanau: Artia-Verl. In einer anderen Fassung lautet die Übertragung so: Vom Sittich oder Papagei. Der Sittich, den man auch Papagei nennt, ist ein Vogel von der Größe eines Rebhuhns, ganz grün oder auch weiß, und ahmt die Menschenstimme nach. Und er unterhält sich; und redet wie ein Mensch und ist höchst wunderbar zu hören, wie manche von ihnen lieblich plaudern mit menschlicher Rede, und kaum magst du ihr Gespräch unterscheiden von dem eines Menschen. So ahme auch du, o Mensch, die Stimmen der Apostel nach, die den Herren preisen, und preis auch du ihn, nachahmend die Gemeinde der Gerechten, auf dass du gewürdigt werdest, der lichten Orte derselben auch teilhaftig zu sein.

[3]    Sbordone, Francesco (1936): Physiologus. (Physiologi Graeci singulas variarum aetatum recensiones codicibus fere omnibus tunc primum excussis collatisque in lucem protulit Franciscus Sbordone). Mediolani.

[4]    Treu, Ursula (1998): Physiologus, S. 123

[5]    Ebd., S. 127

[6]    Lauchert, Geschichte des Physiologus, 1889, S. 152.

[7]    Vos, Dirk de: Flämische Meister. Jan van Eyck, Rogier van der Weyden, Hans Memling. Köln: DuMont, 2002, S. 63-72.

[8]    Das Zerreißen ist vermutlich eine antijudaistische Symbolik, insofern das Buch, in dem Maria liest, das Alte Testament ist.

[9]    Verf., „El Greco malt den Großinquisitor“. Eine rekonstruierende Re-Lektüre. www.theomag.de/82/am430.htm

Artikelnachweis: https://www.theomag.de/82/am435.htm
© Andreas Mertin, 2013