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Magazin für Theologie und Ästhetik

Dezember 2006

Liebe Leserinnen und Leser,

was ist das Recht einer Institution und was ist das Recht eines Urhebers? Darum geht es zur Zeit in vielen Auseinandersetzungen in unserer Gesellschaft, sei es die Novellierung des Urheberrechts, sei es der Konflikt zwischen der Bahn und dem Architekten Gerkan. Noch ist nicht absehbar, ob diese Auseinandersetzungen langfristig zugunsten der Künstler und Kreativen ausgehen oder ob sich nicht die schlichte Logik des Kapitals und der ökonomischen Verwertung durchsetzt. Das Interesse der Kreativen und Künstler ist nicht notwendig das der ökonomischen Verwertung, oftmals ist es eher das Interesse an der Verbreitung der eigenen Ideen und an der Unversehrtheit der eigenen Werke. Der Managergestus, mit dem allenthalben - auch in der Kirche - über Kultur verhandelt wird, fördert die Sache jedenfalls nicht. An der Stelle der konkreten Auseinandersetzung mit der Kultur steht oftmals nur ihre administrative Verwaltung. Ich möchte hoffen, dass im kommenden documenta-Jahr sich das Klima für die Kunst und Kultur, das im laufenden Jahr nicht sehr freundlich war, wieder bessert.

Im aktuellen Heft des Magazins für Theologie und Ästhetik dokumentieren wir unter den ARTIKELn den Festvortrag, den Jérôme Cottin anläßlich des Festaktes zum 65. Geurtstag von Horst Schwebel in der Evangelischen Akademie Hofgeismar gehalten hat Jérôme Cottin ist den regelmäßigen Lesern dieses Magazins bereits durch die Vorstellung seiner Arbeit "Das Wort Gottes im Bild" bekannt. Frauke Annegret Kurbacher steuert einen Doppeltext zu Nähe und Ferne von Bildungs- und Beziehungsfähigkeit bei. Andreas Mertin hat für dieses Heft in den Resultaten von Google-Print gestöbert und stellt vier Fundstücke aus dem 19. Jahrhundert zur Thematik von Kunst und Religion vor. Er nennt es "das seltsame Vergnügen, alte Texte zu lesen".

Unter den REVIEWS finden Sie eine Rezension von Jérôme Cottin über das Buch "Gott in Sicht?",eine Auseinandersetzung von Michael Girke mit den Ausstellungen zu Caspar David Friedrich, eine Rezension von Christoph Fleischer über das neue Seelsorgebuch von Hans Martin Gutmann und eine Vorstellung eines Architektureführers zum Wiener Stephansdom durch Andreas Mertin.

In den MARGINALIEN ein kleiner Einblick in die digitale Repräsentation des Wiener Kunsthistorischen Museums.

In der Rubrik SPOTLIGHT finden Sie das WEBLOG, die vertrauten Kolumnen zu interessanten Internetadressen und Lektüren von Andreas Mertin und den Verweis auf den Weblog zur Kunstaktion von Tino Sehgal von Jörg Herrmann.

Das nächste Heft des Magazins für Theologie und Ästhetik ist ein ganz besonderes: Es ist eine Festgabe für den 70. Geburtstag des Religionspädagogen Dietrich Zilleßen und wird zahlreiche Kunst-Stücke von ganz unterschiedlichen Autoren versammeln. Die Heftredaktion für dieses Heft hat Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke. Wer einen Beitrag zur Festgabe leisten will, möge sich bitte bis zum 15. Dezember mit Harald Schroeter-Wittke in Verbindung setzen [schroeter-wittke(at)t-online.de]

Vom 21.-23. Februar 2007 findet darüber hinaus eine Tagung mit und für Dietrich Zilleßen unter dem gleiche Titel statt. Nähere Informationen gibt es hier ...

Mit herzlichen Grüßen

Andreas Mertin und Karin Wendt