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Magazin für Theologie und Ästhetik



Stanley Brouwn, Katalog - Documenta11

Ausgerechnet der vielleicht kongenialste Beitrag zur documenta11 ist zugleich der für den Besucher am schwersten zu entdeckende. Er ist kaum, vielleicht sogar gar nicht wahrzunehmen. Und dennoch dürfte ein nicht so kleiner Teil der documenta-Besucher immer - per definitionem - irgendwie in seiner Nähe sein, aber dennoch ebenso konsequent daran vorbeilaufen.

Der punctum saliens von Stanley Brouwns Beitrag zur aktuellen documenta liegt in seiner klaren (Nicht)Verortbarkeit. Simultan von vielen gelesen, ändert sich die Relation mit jeder Lektüre, wird das so geknüpfte Netz als ästhetisches System mit jedem die documenta11 sich auch lesend erschließenden Besucher komplexer.

Einerseits erweist sich Stanley Brouwns Arbeit so geradezu als ubiquistische Lebensform, andererseits bleibt die Realisation seines Werkes an die Wahrnehmung der Besucher gebunden.
In der so stattfindenden ästhetischen Kommunikation erfahren die Rezipienten - nach einem Satz von S. J. Schmidt - Wirklichkeit als eine von ihnen abhängige Verfasstheit, als revidierbare und beeinflussbare Größe, deren Geschichtlichkeit die Veränderbarkeit von Wirklichkeit überhaupt zeigt; sie erfahren die Bedingtheit jedes Sinns und jeder Bedeutung. [AM]

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